Gay regensburg basel
Zürich , Die LGBT-Community beeinflusse zu stark die «normalen» Leute. Über diesen Vorwurf muss Kolumnistin Verena Brunschweiger lachen. Lustig ist es aber nicht. In Ungarn setzte Viktor Orbans erzreaktionäre Regierung trotz massiver Proteste ein Verbot von Pride-Paraden durch.
Und Donald Trumps radikaler Kahlschlag, was LGBT-Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in den USA betrifft, entfaltet Vorbildwirkung: Da verschwinden plötzlich Fotos aus Archiven — und die Geschichte wird wieder nonchalant umgeschrieben. Damit man nur ja nicht erwähnen muss, dass dieser oder jener beispielsweise militärische Erfolg einem Homosexuellen zu verdanken ist.
Auf der anderen Seite freut man sich in der Schweiz, dass Nemos Sieg den Eurovision Song Contest ins Land geholt hat. Aber wie immer in solchen Fällen freuen sich halt leider nicht alle. Erinnern wir uns an Conchita Wurst , die den Wettbewerb gewann. Der Erfolg brachte homophobe Menschen nicht nur in ihrer österreichischen Heimat auf die Palme, sondern auch in vielen osteuropäischen Ländern wie Polen oder Russland.
Parteien wie die FPÖ in Österreich, die AfD in Deutschland oder die SVP in der Schweiz sind bekanntlich immer ganz vorn mit dabei, wenn es darum geht, Leute zu diskriminieren. Personen, deren Sexualität von ihrer konservativen binären Ausrichtung abweicht.
Im März diffamierte Manfred Haimbuchner, stellvertretender FPÖ -Landeshauptmann in Oberösterreich, die neue Regierung auf krass homophobe und transfeindliche Art. Auch in der Schweiz, als endlich die Ehe für alle eingeführt wurde, kam der Widerstand dagegen natürlich in erster Linie aus dem rechten Lager.
Kleine Fussnote: In Massachusetts feierte man das zwanzigjährige Jubiläum der gleichgeschlechtlichen Ehe. Meine Freundin verheiratete im Mai in ihrer Funktion als «Justice of the Peace» zahlreiche lesbische und schwule Paare. Sie schildert diese Zeit als eine der wunderbarsten in ihrem ganzen Leben.
Die Euphorie muss ganz unbeschreiblich gewesen sein. Aber mit den schönen Zeiten auch für Leute ausserhalb der Heteronormativität soll es ja jetzt global zu Ende gehen. Dagegen müssen wir kämpfen! Besonders perfide ist, dass ihre angeblich so geliebten Kinder von den Politikern von SVP , FPÖ und AfD multipel instrumentalisiert werden.
Neue Konsumenten, neue Lohnsklaven, neue Rentenzahler, neue Soldaten, klar. So weit, so nachvollziehbar in deren Logik.
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Wie man aber unter anderem auf Wahlplakaten in Bayern sehen konnte, werden sie auch benutzt, um gegen die LGBT-Community zu hetzen. Dies auf eine Art und Weise, die einem die Haare zu Berg stehen lässt: Da sieht man eine hübsch gestylte Dragq ueen , die den Arm nach einem Kleinkind ausstreckt.
Wie infam ist das denn?! Wenn Queen Amy Strong zum amüsanten Drag-Bingo einlädt, ist das eine Veranstaltung ab 18 Jahren. Man fragt sich schon, wie man da eine Verbindung konstruieren kann. An der angeblichen und so gefürchteten Beeinflussung von Kindern haben die Queens für gewöhnlich keinerlei Interesse.
Und es ist schon unglaublich infam, wie man diese kleine, völlig harmlose Gruppe für all das zu framen versucht. Was vonseiten der Heteromänner vor allem von den werten Vätern!